Was tun gegen Durchfall bei Einnahme von Antibiotika?

Antibiotika – Nebenwirkung Durchfall

Eine der häufigsten Nebenwirkungen bei der Einnahme von Antibiotika ist Durchfall. Das liegt einfach daran, dass die Antibiotika den Zweck erfüllen Bakterien abzutöten. Dabei unterscheiden sie aber meist nicht präzise wie mit einem Skalpell gegen welche Bakterien sie vorgehen, sondern räumen gern mal alle möglichen Bakterien aus dem Weg. In anderen Worten, Antibiotika können nicht zwischen “guten” und “schlechten” Bakterien unterscheiden. Da unser Körper, insbesondere eben auch unser Darm, von unzähligen, nützlichen Bakterien besiedelt ist, werden auch diese abgetötet. Die Folge ist leider oft eine gestörte Darmflora und Durchfall. Man spricht hier von einer Antibiotika-assoziierten Diarrhö.

Antibiotika-assoziierte Diarrhö kann vom ersten Tag der Einnahme an auftreten und leider ist es auch möglich, dass der Durchfall bis zu zwei Wochen nach Ende der Einnahme weiter bestehen bleibt. Bis sich die gestörte Darmflora vollständig wieder regeneriert hat, kann es angeblich auch bis zu einem Jahr dauern [1].

Die unangenehmen Folgen und warum Durchfall so schlecht für unsere Gesundheit ist, haben wir schon an anderer Stelle ausführlich diskutiert.

Hausmittel gegen Antibiotika-assoziierte Diarrhö

Grundsätzlich sollten Sie beim Einsatz von Hausmitteln gegen Durchfall als Folge der Einnahme von Antibiotika drei Ziele verfolgen:

  • Schutz der vorhandenen Darmflora während der Einnahme
  • Akute Hilfe bei starkem Durchfall
  • Aufbau der Darmflora nach der Einnahme

Schutz der vorhandenen Darmflora während der Einnahme

Beim Schutz der vorhandenen Darmflora kämpfen Sie leider gegen Windmühlen. Durch die Einnahme der Antibiotika (oft eine Woche lang) werden die Bakterien immer und immer wieder abgetötet. Wir raten allerdings ausdrücklich davon Einnahme von Antibiotika selbstständig wieder abzusetzen, die Sie so zur Resistenz der Keime beitragen können. Sie können also nur versuchen zu retten was noch zu retten ist:

  • Vermeiden Sie Lebensmittel, die Ihren Darm zusätzlich reizen wie fettige Speisen, stark gewürzte oder zuckerhaltige Lebensmittel und verzichten Sie natürlich auf Alkohol. Während der Einnahme von Antibiotika sollten Sie auf Alkohol ohnehin gänzlich verzichten.  Sie finden bei uns auch eine lange Liste an Lebensmitteln, die Sie bei Durchfall meiden sollten .
  • Setzen Sie gezielt Probiotika ein, um Ihren Darm mit Milchsäure und Bifidusbakterien zu besiedeln. In dem Bereich gibt es im Internet und in der Apotheke eine Menge an Mittelchenz.B. den Probiona Komplex von Nature Love *. Sie können aber auch einfach alt bekannte Hausmittel und eine geeignete Ernährung zurück greifen. Dazu eignen sich besonders gut:
    • Milchprodukte wie Joghurt, Kefir und Ayran, Dickmilch und Lassi
    • Fermentierte Lebensmittel wie Saure Gurken, Sauerkraut, Kombucha, Tempeh und Miso

Akute Hilfe bei starken Durchfällen

Bei starkem Durchfall verliert ihr Körper eine Menge an Flüssigkeit, Salzen und Mineralstoffen.

Aufbau der Darmflora der nach Einnahme

Neben den bereits genannten Probiotika, schlägt hier die Stunde der Präbiotika. Im Gegensatz zu Probiotika enthalten die Präbiotika nicht selber die guten Bakterien, sondern liefern diesen die Nahrung, um sich nach der Einnahme wieder schneller erholen. Wo dann schon die guten Bakterien leben, ist für schlechte Bakterien auch nicht mehr so viel Platz. Zum Aufbau einer gesunden Darmflora eignen sich besonders gut Lebensmittel mit bestimmten Ballaststoffgruppen wie:

  • Zahlreiche Gemüsesorten und Salate: Zwiebel, Knoblauch, Spargel, Topinambur, Schwarzwurzeln oder Chichoree
  • Zahlreiche Obstsorten wie Bananen. Gerade pürierte Bananen sind ohnehin ein bewährtes Hausmittel gegen Durchfall, insbesondere bei Kindern.
  • Leinsamen und Flohsamen.
    Hinweis: Leinsamen und Flohsamen taugen übrigens auch als wirksamen Hausmittel gegen Verstopfung, wie Sie hier auf unserer Schwesternseite verstopfung-hausmittel.eu nachlesen können.
  • Getreide wie Weizen und Roggen

Antibiotika allgemein

Anbei noch ein paar allgemeine Hinweise zum Umgang mit Antibiotika.

Wogegen nehme ich Antibiotika und wogegen nicht?

Antibiotika sind Arzneimittel zur Behandlung von bakteriellen Infektionen. Durch sie können bakteriell verursachte Infektionskrankheiten wirksam geheilt werden. Das wichtige Wort hier ist bakteriell. Gegen eine Krankheit, die durch Viren ausgelöst wird, helfen Antibiotika NICHT. Der “gewöhnliche” grippale Infekt ist zumiest nicht auf Bakterien, sondern auf Viren zurück zu führen. Hier würden Antibiotika folglich auch nicht greifen.

Es kann jedoch trotzdem sein, dass der Körper durch ein geschwächtes Immunsystem in Folge einer viralen Infektion anfälliger gegenüber einer darauf folgenden bakteriellen Infektion ist und diese dann leichteres Spiel haben (beispielsweise eine eine bakterielle Lungenentzündung in Folge einer durch Influenza-Viren ausgelösten Grippe).

Sollte ich Antibiotika auf Verdacht nehmen?

Antibiotika sind in Deutschland, Österreich und der Schweiz in der Regel verschreibungspflichtig. Es empfiehlt sich die Konsultation eines Arztes, ob Antibiotika ein geeignetes Mittel zur Behandlung Ihrer Beschwerden sind. Da die Abgabe von Antibiotika in anderen Ländern weit weniger streng geregelt ist, soll hier nochmal speziell die Problematik der antibiotikaresistenten Bakterien erwähnt werden. Durch den übermäßigen Einsatz von Antibiotika in der Medizin (insbesondere aber auch in der Massentierhaltung) sind viele Bakterienstämme bereits resistent gegen bestimmte Antibiotika geworden. Je nach Krankheit kann der Arzt auch eine Labordiagnose anordnen, um die noch verbliebenen, wirksamen Antibiotika gegen eine spezifische Infektion zu ermitteln.

Woher kommt der Begriff Antibiotika?

Antibiotika kommt aus dem Griechischen und setzt sich zusammen aus den Worten “Anti” (gegen) und “bios” (das Leben). Wörtlich sind Antibiotika also Mittel “gegen das Leben”. Der negative Einfluss auf die Darmflora durch Antibiotika zeigt eindrucksvoll wie treffend der Begriff eigentlich ist.

Diarrhö bei Einnahme anderer Medikamente

Während Durchfall eine der weitverbreitetsten Nebenwirkungen von Antibiotika ist und damit weithin geläufig, können auch andere Medikamente Durchfall auslösen. Sollten Sie den Verdacht haben, dass Ihr Durchfall mit der Einnahme von andere Medikamenten in Zusammenhang steht, dann lesen Sie die Packungsbeilage und konsultieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

 

Hinweis zum Geleit

 

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